Guatemala

Land und Leute

Guatemala bedeutet „Land der Bäume“. Es ist ein landschaftlich und kulturell kontrastreiches und beeindruckendes Land. Guatemala liegt in Zentralamerika zwischen dem Pazifik und dem Karibischen Meer. Im Norden grenzt es an Mexiko. Das Land bietet vielfältige Landschaften und Klimazonen: feucht-heiße Küsten, tropische Regenwälder, vulkanisch geprägtes Hochland mit gemäßigtem Klima, heiße Karstregionen und hügeliges bis flaches Tiefland mit fruchtbaren Tälern und Flussebenen.

Entsprechend vielfältig hat sich eine reiche Tier- und üppige Pflanzenwelt entwickelt. Alte Maya-Stätten und beeindruckende Tempelanlagen finden sich im gesamten Land und strahlen noch immer eine unglaubliche Mystik aus. Unzählige Anlagen liegen noch überwuchert von tropischer Vegetation im Regenwald. Guatemala ist mit seinen fast 18 Mio. EinwohnerInnen das bevölkerungsreichste und zugleich das ärmste Land Zentralamerikas. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Guatemala lebt in Armut, davon leben etwa 9% in extremer Armut. Gut 45% der Kinder unter fünf Jahren leiden unter Mangelernährung.

Armut und Hunger betreffen hauptsächlich die indigene Bevölkerung, die Nachfahren der Maya. Sie machen etwa 60% der gesamten Bevölkerung aus. Bis heute erfahren sie als größte Bevölkerungsgruppe in Guatemala eine äußerst geringe Wertschätzung. Auch ihre Geschichte und reiche Kultur wird innerhalb der offiziellen Landespolitik kaum wahrgenommen. Von wirtschaftlicher und politischer Teilhabe seit jeher ausgegrenzt, fordert die Indigene Bevölkerung heute diese Teilhabe und ihre Rechte zunehmend ein.

Geschichte und Politik

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts litt das Land unter einem der längsten Bürgerkriege
Zentralamerikas. Im Jahre 1996 unterzeichneten Regierung und Guerilla-VertreterInnen nach 36 Kriegsjahren einen Friedensvertrag, der den Konflikt zumindest offiziell beendete. Dieser Bürgerkrieg hat mehr als 200.000 Menschenleben gefordert und über eine Million Menschen vertrieben.

Guatemala hat bis heute mit den Folgen des Bürgerkrieges zu kämpfen. Grundlegende politische und rechtliche Reformen stehen nach wie vor aus, um eine dauerhaft friedliche und demokratische Entwicklung zu erreichen. Organisiertes Verbrechen, Konflikte zwischen rivalisierenden Drogenbanden, eine wachsende Kriminalität und korrupte Regierungen erschweren jeden politischen Ansatz in Richtung auf eine bessere Zukunft.

Bildung und Teilhabe

Die Analphabetenrate in Guatemala liegt bei 35%. Auf dem Land können sogar weit über 60% der Menschen nicht lesen und schreiben. Wer arm ist, auf dem Land lebt und einer indigenen Bevölkerungsgruppe angehört, hat geringe Chancen, die sechs Grundschuljahre zu beenden. Ganz besonders betroffen sind zudem Mädchen.

Allgemein verlassen jedoch viele Kinder die Grundschule schon nach drei bis vier Jahren, auch weil die Kosten eines Schulbesuchs nicht leistbar sind und die Kinder meist schon früh Geld für die Familie dazu verdienen müssen. Da Spanisch oft als Fremdsprache neben einer der vielen indigenen Muttersprachen gelernt werden muss, sind die Ausbildungsmöglichkeiten der indigenen Kinder sehr begrenzt.

Während sich die Mittel- und Oberschicht Guatemalas Zugang zu einer besseren Bildung und auch zu guter medizinischer Versorgung leisten kann, mangelt es dem Großteil der Bevölkerung auch an grundlegendster medizinischer Versorgung. Eine schlechte Infrastruktur, sanitäre Missstände sowie Mangel- und Unterernährung – besonders bei Kindern – sind zudem keine Seltenheit. Glücklicherweise gibt es in Guatemala viele kleine sowie große Hilfsprojekte und Nicht-Regierungs-Organisationen (NROs). Der gemeinnützige Bremer Verein Mariposa e.V. arbeitet seit vielen Jahren eng mit einigen dieser Organisationen zusammen. Sie werden von Mariposa e.V. finanziell, materiell und humanitär unterstützt.